Energiegemeinschaft als innovative Zukunftschance

Haag und Haidershofen gründen eine gemeinsame Energiegemeinschaft (EEG) auf Umspannwerksebene, um die Strom- und Netzkosten der öffentlichen Hand zu verringern und Einsparungspotentiale zu heben.

In der letzten Gemeinderatssitzung haben die Gemeinderäte von Haag und Haidershofen jeweils einstimmige Beschlüsse gefasst, die den zwei jungen Bürgermeistern das Gründen einer gemeinsamen Genossenschaft EEG Haag-Haidershofen ermöglicht. Im ersten Ausbauschritt sollen pro Jahr mind. 300.000 kWh Strom aus gemeindeeigenen PV-Anlagen für die Eigenbedarfsdeckung gehandelt bzw. getauscht werden. Somit kann überschüssige Energie auf Gemeindedächern für andere öffentliche Gebäude in den beiden Gemeinden genützt werden. Bis Ende 2025 soll durch den PV-Ausbau in den Gemeinden bereits Ökostrom von 700.000 kWh zur Verfügung stehen.

„Energiegemeinschaften sind unserer Meinung nach die beste Möglichkeit, sich selbst mit Strom zu versorgen. Unser Ziel ist es, Planungssicherheit im Stromsektor bei strahlender Sonne zu erzielen und damit die Gemeindehaushalte nachhaltig zu entlasten,“ freut sich Bgm. Michael Strasser bereits über das gemeinsame Projekt mit der Nachbargemeinde Haag. „Danke an die Stadtgemeinde und an Bürgermeister Lukas Michlmayr für die Innovationsfreude und den gemeinsamen Weg den wir eingeschlagen haben.“

Neben dem Vorteil der Preisstabilität, welche durch den Genossenschaftsvorstand garantiert wird, ergibt sich zusätzlich eine Reduzierung der Netzgebühren von 33-66 Prozent für den getauschten Strom.

„Es wird in Zukunft nicht nur der Arbeitspreis der Stromkosten einen wesentlichen Faktor bei den Energiekosten darstellen, sondern vor allem die Netzkosten. Es ist durch die massiven Investitionen der Netzbetreiber davon auszugehen, dass sich die Netzentgelte erheblich erhöhen werden,“ erklärt Bgm. Lukas Michlmayr. „Die Energiegemeinschaft soll im ersten Schritt für die eigene Stromversorgung dienen und in weiteren Schritten auch für private Anbieter und Konsumenten geöffnet werden.“ Michlmayr erklärt weiter: „Zuerst soll die Energiegemeinschaft im öffentlichen Bereich auf solide Beine gestellt werden, bevor wir die nächsten Schritte gehen.“

Die Energiegemeinschaft bietet auch die Möglichkeit, Projekte, wie gemeinschafts PV-Anlagen, oder sogenannte „Grätzlspeicher“ über Bürgerbeteiligungsmodelle zu finanzieren. Auch diesen innovativen Weg sehen die beiden jungen Bürgermeister als Zukunftschance.